Greenland
Grönland beeindruckt mit einer wunderschönen Landschaft, einer rauhen Natur und natürlich viel Eis...
Geografie und Klima
Grönland, auf Grönländisch Kalaallit Nunaat – „Land der Kalaallit“ (nach dem grössten ansässigen Volk), auf Dänisch Grønland – „Grünland“, ist die grösste Insel der Erde und wird geologisch zum arktischen Nordamerika gezählt. Aus politischer Sicht ist es ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Das Gebiet bildet die drittgrösste Wüste der Erde. Das Land hat, abgesehen von der Antarktis, die geringste Bevölkerungsdichte der Welt. Grönland reicht von 59° 46′nördlicher Breite bis 83° 40′nördlicher Breite und ist 2650 km lang. Die Breite beträgt maximal 1200 km von Kap Alexander im Westen bis Nordostrundingen im Osten.
Grönlands Nordküste ist mit 710 km Abstand die dem Nordpol am nächsten gelegene grössere zusammenhängende Landmasse. Im Norden der Insel liegt der vereiste Arktische Ozean mit seinen Randmeeren. Im Osten grenzt sie an die Grönlandsee und an die Irmingersee, im Westen an die Davisstrasse und die Baffin Bay, alles Randmeere des Atlantiks. Grönland hat überaus grosse Eisvorkommen. Der bis 3400 mächtige, durchschnittlich 2000 m starke Grönländische Eisschild bewegt sich an den Küsten zum Meer und lässt oft Eisberge von mehreren Kilometern Länge entstehen.
Lediglich 410.000 km² der Fläche Grönlands sind eisfrei, das sind 18,9 %. In Grönland befinden sich mit bis zu 3400 m die zweitgrössten Eisdicken der Welt, nur die Antarktis weist mit bis zu 4776 m noch grössere auf. Würde das gesamte Inlandeis Grönlands schmelzen, so würde der Wasserstand weltweit um sechs bis sieben Meter steigen. In dem Buch Der Planet Erde – Gletscher wird zudem erwähnt, wie stark Wasser in Form von Eis auf die Erdoberfläche drückt. Darin heisst es beispielsweise: „Sollte das Grönlandeis eines Tages verschwinden, so würde sich die Insel um etwa 600 Meter heben“.
Das Inlandeis ist weniger eine Folge des heutigen Klimas, vielmehr ist es ein Überbleibsel der letzten Kaltzeit, die vor etwa 11.500 Jahren endete. Kartografisch wird Grönland oft verzerrt dargestellt, weil die Landmasse durch die zweidimensionale Darstellung gestreckt wird. Am Nordrand Grönlands geht dessen Eisdecke direkt in die (schwimmende) Eiskappe des Nordpolarmeeres über. Die (jahreszeitlich stark schwankende) Ausdehnung der gesamten Nordpolareisfläche (einschliesslich Grönlandeis) hat sich nach gegenwärtigen Erkenntnissen in den letzten 40 Jahren (seit Sommer 1972) auf etwa 4,24 Mio. km² (im Sommer 2011) halbiert.
Für das Volumen der Grönland-Eisdecke (2,85 Mio. km³) war für 2006 eine jährliche Abnahme von 240 km³ errechnet worden, was einer Verdreifachung der Rate gegenüber dem Beobachtungszeitraum 1997–2003 entspricht. Im Süden ist Grönland ein leicht gewelltes Hochland, das an der Küste durch zahlreiche Fjorde, Buchten und Meeresstrassen gegliedert ist. Im Zentrum und im Norden besteht der Untergrund aus einem riesigen, zum Teil unter dem Meeresspiegel liegenden Becken. An seinem Hochlandsrand umsäumen Grönland sehr hohe Berge und Gebirge.