Landscape
Die Landschaftsfotografie setzt sich mit der Abbildung der belebten und unbelebten Umwelt des Menschen auseinander. Sie steht in einem engen Zusammenhang mit der Naturfotografie, der Architekturfotografie, aber auch der Stillebenfotografie wenn sich die Betrachtungsräume beispielsweise den gestalteten Parks und Gärten annähern. Ihre Pioniere suchten die vom Menschen nicht beeinträchtigte Umwelt zum Mittelpunkt ihrer Arbeit zu machen. Ihr Ziel war die möglichst "naturgetreue" Abbildung. Zumeist wurden grosse Bildformate genutzt. Seit dieser Phase hat sich die Landschaftsfotografie in viele Richtungen entwickelt. Die menschliche Intervention in die Landschaft wurde als bestimmendes Element aufgegriffen. Über den menschlichen Eingriff oder die Dokumentation von aktuellen Ereignissen lässt sich auch ein Bezug zur Reportagefotografie herstellen. Vom Krieg geschundene Welten, aber auch Umweltkatastrophen bieten weiten Raum für die fotografische Arbeit. Während sich viele Vertreter der Landschaftsfotografie der "exakten" Abbildung widmen, verfremden manche Fotografen reale Szenen mit den extremen Unschärfen, die durch die Verstellungen von Fachkameras möglich sind, zu surrealen Szenen, die an die Makroaufnahmen von Modelleisenbahnen erinnern.
Aufnahmetechnik
Abgesehen von bewussten gestalterischen Unschärfen versucht man in der Landschaftsfotografie, Aufnahmen mit grosser Schärfentiefe und Detailzeichnung herzustellen. Landschaftsfotografen haben meist genug Zeit, um ein Stativ aufzubauen und damit die optimale Perspektive und Ausschnitt zu suchen. Für optimales Licht wird oft die Zeit um den Sonnenauf- und Untergang genutzt - das Licht scheint nicht so hart wie während der Mittagszeit. Belichtungsreihen treten hier oft an die Stelle von Serienbildern.
Bildschärfe
Zur Erzielung optimaler Bildschärfe bei Landschaftsaufnahmen gelten folgende Parameter: ♣ Möglichst niedriger ISO-Wert, um Bildrauschen zu minimieren ♣ Am besten fotografiert man im RAW-Format, um verlustfreie Bilder für die Nachbearbeitung herzustellen. ♣ 6 Megapixel reichen für den "Hausgebrauch", schöpfen aber nicht das Auflösungsvermögen sehr guter Objektive voll aus. Hier sollten es 10-12 Megapixel sein. ♣ Möglichst gutes Objektiv, Festbrennweiten sind meist preiswerter und kompakter als vergleichbare gute Zoomoptiken. ♣ Auch gute Objektive sollten um mindestens zwei Stufen abgeblendet werden, maximal aber bis zu zwei Stufen unter der grössten Blende. Oft sind das Blendenwerte um 5,6 bis 11. Durch das Abblenden nimmt neben der allgemeinen Abbildungsqualität auch die Schärfentiefe zu, was meistens erwünscht ist. ♣ Daraus resultiert eine Belichtungszeit, die nicht immer aus der Hand verwacklungsfrei gehalten werden kann. Ein gutes Stativ ist daher bei schlechteren Lichtverhältnissen das wichtigste Utensil des Landschaftsfotografen. ♣ Drahtauslöser (oder elektrischer Fernauslöser) bzw. Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung reduzieren die Verwacklungen und sollten bei Aufnahmen vom Stativ immer verwendet werden, wenn es das Motiv erlaubt. ♣ Der Autofokus stört bei Landschaftsaufnahmen oft, vor allem wenn bei wenig Licht fotografiert werden soll (Dämmerung, Sonnenauf- und untergänge).
Filter
Folgende Filter finden in der Landschaftsfotografie häufig Anwendung: ♣ Polfilter können blauen Himmel kräftiger erscheinen lassen und Spiegelungen auf Wasseroberflächen reduzieren. Seine das Himmelsblau kräftiger erscheinende Wirkung entfaltet er nur bei Seitenlicht, in der Regel 90 Grad zur Sonne. ♣ Grauverlauffilter dunkeln einen hellen Himmel ab und reduzieren so den Kontrastumfang des Bildes. In der digitalen Fotografie kann die Erstellung eines High Dynamic Range Image aus einer Belichtungsreihe, oft mit einer speziell darauf ausgelegten Software, mitunter eine Alternative darstellen. Neutralgraufilter (ND-Filter) verlängern die Belichtungszeit, so dass Bewegungsunschärfe, insbesondere von fliessendem Wasser, bildwirksam wird

